Buchen- und Fichtenwälder im Fichtelgebirge Blick vom Nußhardt 972m ü. NN In den höheren Lagen des Fichtelgebirges wird der Hainsimsen-Rotbuchenwald (Luzulo luzoloides-Fagetum), wie er in den tieferen Lagen auf saurem Untergrund natürlicherweise vorkommt, ab ca. 700m ü. NN vom Reitgras-Fichten-Rotbuchenwald (Calagrostio villosae-Fagetum) und vom noch höher steigenden Reitgras-Fichtenwald (Calagrostio villosae-Piceetum) abgelöst. Heute sind die natürlichen Waldstandorte meist durch Forste, insbesondere Fichtenforste ersetzt.
Der Reitgras-Fichten-Rotbuchenwald (Calagrostio villosae-Fagetum) gehört wie der Hainsimsen- Rotbuchenwald (Luzulo luzoloides-Fagetum) zum Verband der bodensauren Rotbuchenwälder (Luzulo-Fagion)
Waldstein
Die Baumschicht wird von der Buche und der Fichte beherrscht. Eingestreut ist die früher häufigere Tanne und der Berg-Ahorn. Vogelbeere und Trauben-Holunder bilden die Strauchschicht als häufige Begleiter. Hochstet tritt das Wollige Reitgras als Trennart auf. Weiterhin charakteristisch sind das Harzer Labkraut und der Purpur-Hasenlattich. Häufig gesellen sich in der Feldschicht die Heidelbeere, der Breitblättrige Dornfarn und der Frauenfarn dazu. Selten finden sich im Fichtelgebirge die für die bodensauren Rotbuchenwälder charakteristischen Arten Quirlblättrige Weißwurz und Wald-Hainsimse.
Der Reitgras-Fichtenwald (Calagrostio villosae-Piceetum) wird zum Verband der Europäischen Fichtenwälder (Piceion abietis) gestellt, zeigt aber in der Artenzusammensetzung einige Gemeinsamkeiten mit dem oben beschriebenen Reitgras-Fichten-Rotbuchenwald (Calagrostio villosae-Fagetum) aus dem Verband der bodensauren Rotbuchenwälder (Luzulo-Fagion). Er besiedelt die höchsten Lagen des Fichtelgebirges. In kaltluftbeeinflussten Lagen steigt er bis auf 600m ü. NN herab. Die Standorte sind oft von Gesteinsblöcken durchsetzt und sehr moos- und flechtenreich.
Hauptbaumart ist die Fichte. Buche, Tanne und Berg-Ahorn können eingestreut sein. Die Wuchsleistung ist herabgesetzt. In den höchsten Lagen stehen die Fichten weniger dicht und sind bis zum Boden beastet. In der Strauchschicht ist die Vogelbeere häufig. Die Feldschicht wird meist vom Wolligen Reitgraus oder der Heidelbeere beherrscht. Hier finden wir auch den Siebenstern, die Symbolpflanze des Fichtelgebirges.