Bachbegleitende Hochstaudenflur der Münchberger Hochfläche
am Beispiel der Selbitz und ihrer Nebenbäche in der Stadt Helmbrechts in ca. 600m Höhe
Es handelt es sich um Wiesenbäche, die in weiten Teilen begradigt wurden.
Die natürliche Vegetation der Bachauen wäre ein Auenwald mit Schwarz-Erle. Der Wald wurde einst gerodet, die Aue entwässert. Neben einzelnen noch stehenden Schwarz-Erlen bildete sich entlang der Bäche eine Hochstaudenflur, die nicht landwirtschaftlich genutzt wird, also nicht oder nur sehr selten gemäht wird. Ihre Breite beträgt einen halben bis mehrere Meter. Der Boden ist feucht bis nass und nährstoffreich. Die ökologische Bedeutung der Hochstaudenfluren besteht einerseits in der Pufferwirkung zwischen dem sie umgebenden intensiven Grün- und Ackerland und dem Bach und ihrer Funktion als ungestörter Lebensraum für Tiere. Gefährdete Pflanzenarten sind in der Hochstaudenflur nicht enthalten. Die Hochstaudenfluren im Bereich der Münchberger Gneismasse sind ärmer an Pflanzenarten als vergleichbare Lebensräume tieferer Lagen oder über basen-/kalkreicheren Gesteinen. Nicht zu finden sind z. B. Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre) oder Blut-Weiderich (Lythrum salicaria).
Neubürger (Neophyt) ist das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera). Es breitet sich immer mehr entlang der Bäche aus und verdrängt einheimische Pflanzengesellschaften. Durch Bekämpfungsmaßnahmen wird versucht das Springkraut zu verdrängen.
Eine Gefährdung der bachbegleitenden Hochstaudenfluren besteht neben der Ausbreitung von Neophyten in der zunehmenden Aufforstung brachliegender Flächen mit Fichten.
Pflegemaßnahmen sind zum Erhalt der Hochstaudenfluren nicht erforderlich. Der Artenreichtum wird durch gelegentliche Mahd mit Abfuhr des Mähgutes erhalten.