letzte Änderung:
2020-01-04

Fettwiesen der Münchberger Hochfläche

Die wasserundurchlässigen Lehmböden der Münchberger Gneismasse lassen in Tallagen oder Mulden nur durch Drainage sommertrockene Wirtschaftswiesen entstehen. Die Artenzusammensetzung der Wiesen hängt sehr stark von den Düngegaben, der Wasserführung des Bodens und der Anzahl der Mähder ab. Weidewirtschaft wird selten betrieben.

Das Beispiel zeigt den Frühjahrsaspekt einer Wiese in leichter Hanglage mit - von oben nach unten - Wiesen-Löwenzahn, Wiesen-Schaumkraut und Brennendem Hahnenfuß.

Fettwiese am HangPflanzensoziologisch lassen sich die Wiesen als Goldhaferwiesen bezeichnen, obgleich der Goldhafer in den Wiesen nicht dominert.

Die wichtigsten aufbauenden Gräser sind:
Goldhafer (Trisetum flavescens)
Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Weiche Trespe (Bromus hordeaceus ssp. hordeaceus)
Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata)
Phleum pratense (Wiesen-Lieschgras)
Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
Wiesen-Kammgras (Cynosurus cristatus)

Charakteristische Pflanzen sind außerdem:
Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)
Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris)
Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
Wiesen-Löwenzähne (Taraxacum sect Ruderalia)

Fettwiese mit Wiesen-Knöterich

Was findet sich noch:
Gänseblümchen (Bellis perennis)
Wiesen-Sauer-Ampfer (Rumex acetosa)
Roter Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
Weiß-Klee (Trifolium repens)
Bergwiesen-Frauenmantel (Alchemilla monticola)
Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)


In trockenen Bereichen der Wiesen wachsen:
Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys)
Fettwiesen-Margerite (Leucanthemum ircutianum)

Im Frühjahr blüht das Busch-Windröschen (Anemone nemorosa) und an feuchten, meist beschatteten Stellen das Scharbockskraut (Ficaria verna), im Herbst die Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale).

Wiese im Frühjahr 

Zu den Besonderheiten der Bergwiesen des Gebietes gehören zwei Korbblütler:
Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia)
Verschiedenblättrige Kratzdistel (Cirsium heterophyllum)

Auf flachgründigen, mäßig nährstoffreichen Böden findet sich Arten der Borstgrasrasen ein.

Feuchtwiesen:
Die feuchteren oder vernässten Bereiche bezeichnen wir als Feuchtwiesen mit folgenden Arten:
Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
Brennender Hahnenfuß (Ranunculus flammula)
Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)

Die nährtstoffreicheren, landwirtschaftlich ungenutzten Wiesen wandeln sich zu Hochstaudenfluren um.
Die mäßig nährstoffreichen und nährstoffärmeren Bereiche der Feuchtwiesen vermitteln zu den Kleinseggenwiesen.